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Temple Night: Meine Erfahrungen und warum jede anders ist

Aktualisiert: vor 2 Tagen

Eine Temple Night in Berlin – ein Raum voller fremder Menschen, bewusster Begegnungen und der Einladung, meine Grenzen und Wünsche zu erkunden. Ich nehme dich mit auf eine persönliche Reise durch verschiedene Temple Nights und teile meine wertvollsten Erkenntnisse.


Inhaltsverzeichnis

Meine erste Temple Night: Sinnesrausch

Ich erinnere mich noch genau an meine erste Temple Night. Sie fand im Rahmen eines Wochenend-Retreats rund um Sexualität statt. Der große Vorteil: Wir waren einander schon vertraut und es fand in "unserem" Workshop-Haus statt, das uns auch schon vertraut war. Und trotzdem spürte ich Nervosität. Was würde passieren? Wie würde ich mich fühlen?

"Ich hatte Wünsche, aber keine Ahnung, ob ich sie aussprechen können würde."

Dieser Abend war für mich fast schon ein wenig überwältigend.

Ich war zu dem Zeitpunkt noch in einer monogamen Beziehung und meine Spielmöglichkeiten waren entsprechend sehr eingeschränkt. Aber es hat so viel Neugier und Lust in mir geweckt.

Allein schon zusehen zu dürfen, wie lustvoll Menschen sich auslebten und erlebten, Wünsche aussprachen und sie sogar erfüllt bekamen, war ein Rausch für meine Sinne.

Ich glaub am "neidischsten" war ich auf eine Frau, die sich gewünscht hatte, von mehreren Händen berührt, massiert und gestreichelt zu werden. Ich war so erstaunt zu sehen, wie viele darauf Lust hatten und wie sehr sie sich dann diesem Erlebnis hingeben konnte.


Nach dieser ersten Erfahrung war meine Neugier geweckt. Ich begann, regelmäßig Temple Nights in Berlin zu besuchen und stellte fest: Temple Night ist nicht gleich Temple Night. Und es gibt himmelweite Qualitäts-Unterschiede...



Besondere Momente, die in Erinnerung blieben

Temple Nights waren für mich ein Ort, um unter anderem zu üben, meine Wünsche mutig auszusprechen. Ich erinnere mich an eine Übung. Eine füllige Frau stand mir gegenüber. Ich sollte einen Wunsch äußern, was ich gern mit der Person machen möchte, wo ich aktiv bin und sie es erlaubt (wenn sie ein "Ja" dazu hat.)

Mein Gedanke: "Am liebsten würde ich mein Gesicht in das Dekolletee dieser Frau vergraben. Aber das kann ich nie im Leben aussprechen!" - "Genau das, was du gerade denkst, aber dich nicht traust. Frag danach", kommt die Ermunterung durch den Facilitator.

Und ich denke mir: "Gut, was habe ich zu verlieren, sie kann "nein" sagen." Und ich drückte etwas schamvoll meinen Wunsch aus – und wurde mit einem strahlenden "Ja!" überrascht!

Mein Mut wurde belohnt.


Ein anderes Mal bin ich einem Menschen begegnet, der eine sehr spielerische, kraftvolle Energie hatte . Wir lachten, rangen miteinander, testeten unsere Kräfte – eine völlig neue Dimension der Intimität, die nichts mit Sexualität zu tun hatte, sondern mit purer, roher Lebendigkeit.


Blindfolded Woman

Ein anderes Mal erlebte ich bei einem Retreat eine Temple Night komplett mit Augenbinden. Ohne den visuellen Reiz konnte ich mich viel tiefer auf das Spüren einlassen – eine unerwartete und sehr sinnliche Erfahrung. Und alles war so viel langsamer und achtsamer.


Ich habe Temple Nights erlebt, in denen ich meine kinky Seite Ausdruck ausleben konnte. Meine liebste Erinnerung ist an einen Menschen, der mich fragte, ob ich ihn floggen würde. Ich liebte, dass wir beide Conscious Kink kannten und lebten. Das bedeutete, dass wir beide uns darüber bewusst waren, dass wir mit einem Machtgefälle spielen würden. Entsprechend fanden wir ein sehr berührendes Ritual, mit dem er mir zu Beginn unserer Begegnung vertrauensvoll erlaubte, diese dominante Position einzunehmen. Und wir beendeten unsere Begegnung auch mit einem ritualisierten "Zurückgeben der Macht".


Ein anderes Mal vermisste ich während der Temple Night einfach nur unfassbar meinen Herzmenschen. Ich nahm mir Zeit, das zu fühlen. Tränen kullerten. Und es war genau so gut. Ich brauchte keine Connection mit anderen. Ich fühlte einfach mein Herz und meine Sehnsucht.


Nicht selten wurde ich überrascht, mit wem ich mich letztlich wirklich wohl gefühlt habe und Zeit im offenen Teil verbrachte. Meist nicht die Personen, die ich auf den ersten Blick attraktiv fand. Und das ist das Besondere an diesen Räumen. Wir lernen Menschen langsam und bewusster kennen.


Das sind nur ein paar meiner liebsten Erfahrungen. Aber...


Schwarze Schafe und schlechte Erfahrungen

Neben all diesen schönen Erfahrungen, von denen du hier lesen kannst, habe ich leider auch sehr sehr viele schlechte gemacht: Grenzüberschreitungen, unachtsame Facilitator:innen, unsichere Räume, aufdringliche Teilnehmende, zu viel, zu schnell, unerwartete sexuelle Interaktion im Raum, die nicht im Rahmen der Vereinbarungen war etc.


Ich habe gelernt, genau hinzuschauen: Welche Art von Raum tut mir gut? Wo fühle ich mich sicher? Wo kann ich wirklich loslassen?

Und genau deshalb mag ich dir mitgeben, worauf du achten darfst, damit auch du gute Erfahrungen machst.


Temple Nights: Wo liegen die Unterschiede?


Ablauf und Facilitation

  • Manche Temple Nights sind sehr angeleitet – mit festen Übungen und klaren Strukturen.

  • Andere lassen viel freien Raum für Begegnungen, was manchmal Unsicherheiten hervorrufen kann.

  • Die workshop-leitende Person spielt eine entscheidende Rolle: Gibt es genug Halt und Anleitung oder fühlt es sich chaotisch oder eher unsicher an?


Energie und Atmosphäre

  • Einige Events haben eine sanfte, achtsame Energie – perfekt für Menschen, die sich vorsichtig herantasten wollen.

  • Andere haben einen stärkeren Fokus auf körperliche (sexuelle) Begegnungen, was nicht für jede:n angenehm ist.

"Eine gut gehaltene Temple Night gibt Raum für Ja und Nein – und respektiert beides gleichermaßen."


Was eine gute Temple Night ausmacht

Für mich gibt es ein paar Schlüsselfaktoren, die eine gute Temple Night ausmachen:


Ein sicherer Rahmen: Klare Kommunikation, Consent-Übungen und eine achtsame Facilitation.

Intensität, die sich aufbaut und Wahlfreiheit lässt: Von Eye-Gazing zu sanften Berührungen bis hin zu intensiveren Erfahrungen – wir tasten uns langsam heran und haben immer die Wahl, wo unsere Bedürfnisse und Grenzen liegen.


Eine ausführlichere Liste an Green und Red Flags hab ich dir im Beitrag Temple Night - Wie finde ich eine gute? zusammengestellt.



Fazit: Was ich aus meinen Erfahrungen gelernt habe

  • Wähle mit Bedacht. Achte auf das Setting, die Facilitation und dein Bauchgefühl.

  • Keine Temple Night ist gleich. Es lohnt sich, verschiedene Formate und Facilitator:innen auszuprobieren.

  • Grenzen setzen und Wünsche äußern. Durch Temple Nights habe ich gelernt, mein "Ja" und "Nein" klar zu spüren und auszusprechen.

  • Offen sein, sich überraschen zu lassen. Manchmal entstehen die schönsten Begegnungen unerwartet.

  • Verbindung ist mehr als nur Berührung. Es geht darum, einander wirklich zu sehen. Einander wirklich zu meinen. Sich verletzlich zu zeigen.

  • Langsamkeit. Ich brauche einen Raum, der mir genug Zeit gibt, bei mir in Ruhe anzukommen und dann die anderen achtsam und gern auch spielerisch kennenzulernen.

  • Ich bin viele. Ich durfte in diesen Räumen so viele Facetten von mir entdecken und ausleben.


Wenn du neugierig auf eine Temple Night in Berlin bist, dann wähle mit Bedacht. Achte auf das Setting, die Moderation und dein eigenes Bauchgefühl. Denn am Ende zählt nur eines: Was fühlt sich für dich gut an?



Weiterführende Beiträge

Im folgenden Beitrag findest du mehr Antworten auf diese Fragen:

  • Wie läuft eine Temple Night ab? Worauf kann ich mich einstellen?

  • Wie finde ich eine gute? Was sind Red Flags und Green Flags?

  • Was kann ich durch Temple Nights erleben und üben?



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