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Temple Night in Berlin: Wie finde ich eine gute?

Aktualisiert: vor 3 Tagen

Temple Night - was genau ist das eigentlich? Eine achtsame Möglichkeit, sich selbst und anderen bewusst zu begegnen? Hat das was mit Tantra zu tun? Oder ist das am Ende doch einfach nur eine Art Sexparty?


Gerade bei Temple Nights in Berlin gibt es viel Auswahl, aber nur wenige Räume, die wirklich gut gehalten sind, und die ich entsprechend empfehlen würde. Hier erfährst du, worauf du achten solltest ( Green und Red Flags) und was du dort erleben kannst.


Tipp: Ich habe zu diesem Thema auch eine Podcast-Folge aufgenommen: Temple Nights (Teil 1): Was du da erlebst & wie du eine gute findest



Inhaltsverzeichnis




Was ist eine Temple Night?

"Tempel" steht für einen geschützten Raum, für Bewusstheit und eine besondere Atmosphäre. Gute Temple Nights greifen diesen Gedanken auf und erschaffen einen Raum, in dem Menschen sich selbst und anderen mit neuer Tiefe begegnen können.


Anders als klassische Workshops oder Partys geht es hier um bewusste Begegnung – mit dir selbst und mit anderen. Eine gut gehaltene Temple Night in Berlin ist ein Ort, an dem Chit-Chat und oberflächlicher Small Talk in den Hintergrund treten. Stattdessen entsteht ein Raum für Achtsamkeit, Langsamkeit und Sinnlichkeit.

"Eine Temple Night ist kein Ort zum Dating und keine Sexparty – sondern eine Einladung, bewusst in Verbindung zu gehen."


Der Ablauf einer Temple Night in Berlin

Eine Temple Night folgt oft (nicht immer!) einem bestimmten Ablauf, auch wenn sich die Details von Facilitator zu Facilitator unterscheiden. Im Groben gibt es drei (manchmal vier) Phasen:


1. Ankommen und sich selbst spüren

Der Abend beginnt mit einem bewussten Ankommen. Das bedeutet: keine aufgeregten Gespräche, sondern Zeit, um sich zu sammeln, den Raum und die anderen Teilnehmenden wahrzunehmen und den Alltag hinter sich zu lassen. Manche Temple Nights beginnen mit einer Kakao-Zeremonie oder einer anderen sanften Praxis, um Körper und Geist zu entspannen. Nicht selten ist der Workshop-Raum - der "Temple-Space" - ein Raum, den du in Stille betrittst und wo Gespräche vor der Tür bleiben.


2. Verbindung mit anderen – bewusst und achtsam

Nachdem man bei sich selbst etwas mehr angekommen ist, beginnt der zweite Teil des Abends: das behutsame miteinander in Kontakt gehen. Hier gibt es verschiedene Übungen, um sich mit anderen zu verbinden – oft aus (Neo-) Tantra, Authentic Relating, Embodied Intimacy und ähnlichem inspiriert und, wenn's gut gemacht ist, ohne Zwang oder Druck.


Einige dieser Praktiken können sein:

  • Eye-Gazing: sich bewusst in die Augen schauen und wirklich gesehen werden.

  • Grenzen-Übungen & Consent: Wünsche und Grenzen klar kommunizieren und erleben.

  • Berührung mit Consent: mit klarer Zustimmung erste Berührung nicht-sexueller Natur.

  • Spüren und Lauschen: den eigenen Körper und die eigenen Bedürfnisse bewusst wahrnehmen.


Hier geht es nicht darum, irgendetwas zu "müssen", sondern darum, sich selbst und anderen mit Offenheit und Neugier zu begegnen. (Auch hier wieder: wenn die anleitende Person es gut macht! Ich habe auch Temple Nights in Berlin erlebt, wo dieses Prinzip leider nicht gelebt wurde).

"In einer gut gehaltenen Temple Night ist dein "Nein" genauso wertvoll wie dein "Ja".

3. Der freie, offene Teil

Nach der angeleiteten Phase beginnt der freie Teil. Hier kannst du individuell spüren: Was möchte ich gerade? Wo zieht es mich hin? Welche Erfahrung ruft mich? Manche Menschen genießen stille Momente, andere tanzen, massieren oder erforschen spielerisch verschiedene Formen der Begegnung. Dabei gilt stets: Alles ist eine Einladung, nichts ist ein Muss.


Nicht selten entstehen hier unerwartete, authentische Begegnungen. Viele Menschen merken plötzlich, dass ihre ursprünglichen Erwartungen oder Vorurteile keine Rolle mehr spielen – statt Attraktivität oder Sympathie zählt hier das echte Gefühl einer Verbindung.



4. Abschluss und Integration

Nicht alle Temple Nights beinhalten eine bewusste Abschlussrunde – doch wenn, dann dient sie dazu, Erlebtes zu reflektieren und wieder sanft im Alltag zu landen. Ein guter Abschluss macht den Unterschied, ob man sich nach dem Abend erfüllt oder emotional „offen“ fühlt.



Worauf du achten solltest: Green Flags & Red Flags

Da Temple Nights in Berlin mittlerweile von vielen Facilitator:innen angeboten werden, ist es so wichtig, genau hinzuschauen. Qualität, Raumgestaltung und Leitung können stark variieren. Hier einige Green Flags (positive Zeichen) und Red Flags (Warnsignale), die dir helfen, eine gut gehaltene Temple Night zu erkennen:


✅ Green Flags:

  • Consent wird gelebt und es werden Consent-Übungen vor dem freien Teil gemacht

  • Facilitator:in bleibt (auch während des offenen Teils) in der leitenden Rolle und nimmt nicht selbst teil

  • Es gibt genug Unterstützungspersonen (ab 20 Personen sollte eine Person das nicht mehr komplett alleine halten)

  • Der physische Raum ist gut strukturiert mit klaren Bereichen für unterschiedliche Bedürfnisse - inkl. Rückzugsbereichen

  • Workshop-Beschreibung sagt klar für welches Erfahrungslevel es geeignet ist (Anfänger:innen vs. Fortgeschritten)

  • Workshop-Beschreibung sagt klar, ob Nacktheit und sexuelle Handlungen erlaubt sind

  • Langsamkeit und Achtsamkeit werden groß geschrieben (in den Marketing-Texten, aber dann auch vor Ort gelebt)

  • Facilitator:in ist auch während des offenen Teils aufmerksam, ansprechbar und für Teilnehmende da, sollte etwas herausfordernd sein

  • Facilitator:in macht zu Beginn klar, welche Regeln gelten (z.B. Unterhosen bleiben an und keine sexuelle Handlungen) und hält sie, wenn nötig, nach

  • Die Teilnehmenden werden regelmäßig daran erinnert, dass sie die Wahl haben, wie und ob ob sie mitmachen wollen

  • Du darfst jederzeit gehen oder eine Auszeit nehmen - in jedem Fall wird kurz mit dir eingecheckt


🚩 Red Flags:

  • Facilitator:in nimmt aktiv am offenen Teil teil

  • Keine Consent-Übungen

  • Berührungsübungen viel zu früh und ohne Aufklärung über Consent und Abstufungen

  • Keine Begleitung oder Unterstützung, falls etwas emotional herausfordernd wird

  • Übungen sind mehr oder weniger mandatorisch - „Wir machen das jetzt alle“

  • Kein dedizierter Space für Menschen, die sich zurückziehen wollen

  • Fehlende klare Kommunikation über Vereinbarungen & Grenzen

  • Laut Workshop-Beschreibung passend für jedes Erfahrungslevel...

  • Keine Info zu Nacktheit und sexuellen Handlungen in der Workshop-Beschreibung

  • Die Temple Night ist sexueller als im Voraus angekündigt

  • Wenn Vereinbarungen für den Raum gebrochen werden, wird das nicht nachgehalten (z.B. doch nackte Genitalien oder sexuelle Handlungen)

  • Die Zeit vorm offenen Teil ist viel zu kurz (z.B. nur 45 Minuten) - das ist maximal in einem Raum in Ordnung, der deutlich für Fortgeschrittene ausgeschrieben ist und wo es deutlich gemacht wurde, dass es nur einen kurzen, angeleiteten Teil gibt

  • Du wirst nach Hause geschickt, wenn du bei einer Übung eine Auszeit nehmen willst

  • Es wird davon ausgegangen, dass alle Menschen cis-gender und heterosexuell sind


"Ein sicherer Raum entsteht nicht von allein – er wird bewusst gestaltet und gehalten."

Wie Facilitator:innen einen "safer" Space kreieren können

Wenn wir Menschen intim begegnen, ist es unverzichtbar, dass die workshop-leitende Person sich darüber bewusst ist, welche Verantwortung sie trägt.


Insbesondere FLINTA*-Personen erleben in solchen Räumen immer wieder unachtsames, übergriffiges, teils re-traumatisierendes Verhalten - von Teilnehmenden aber auch von Facilitator:innen selbst. Ich hab es so oft selbst erlebt und so viele Nachrichten von anderen dazu erhalten...


Eine Temple Night kann ein wunderschöner, heilsamer Raum sein, wenn er bewusst gestaltet und gehalten wird. Dafür braucht es: Langsamkeit und Achtsamkeit und gelebten Consent.


Gelebt heißt das u.a.

  • Teilnehmende entscheiden selbst, ob und wie sie eine Übung mitmachen wollen - jede:r weiß für sich selbst am besten, was geht und was nicht.

  • Es wird immer wieder Zeit gegeben, um nachzuspüren, statt von einer Übung zur nächsten zu wechseln und keine Zeit zum Spüren zu geben.

  • Es gibt vor dem offenen Teil genug Zeit, dass man ankommen kann - erst mal bei sich selbst und dann in Ruhe mit den anderen.

  • Auch im offenen Teil gibt die leitende Person ab und an mal die Info, mal nachzuspüren, ob es immer noch ein klares "ja" zu dem gibt, was man gerade erlebt.

  • Die leitende Person und ggf. unterstützende Personen haben ein Auge auf die Teilnehmenden und sind da, falls jemand Support braucht - auch nach dem Event

  • Es wird berücksichtigt, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Dinge brauchen, z.B. durch Opting-Out bei Übungen, Time-Out-Zones oder verschiedene Intensitätslevel bei Übungen.

  • Die:der Facilitor:in ist trauma-sensibel.


Anmerkung: Ich schreibe bewusst "safer" Space und nicht "safe" Space. Als Facilitator:innen können wir leider keine 100% safen Spaces garantieren und kreieren - denn wir arbeiten immer noch mit Menschen und die können (und wollen) wir nicht kontrollieren. Wir können nur einen möglichst guten Rahmen schaffen und halten sowie über unsere Marketing-Kommunikation die richtigen Menschen ansprechen.



Was kannst du dort üben & erleben?

  • Deine eigenen Bedürfnisse & Wünsche besser wahrnehmen und mutig aussprechen.

  • Üben, deine Grenzen zu spüren und auszudrücken.

  • Deine Fähigkeit, Nein zu sagen und bewusst Ja zu wählen, stärken.

  • Mit anderen Menschen langsam, achtsam, authentisch in Verbindung gehen.

  • Viel über dich und deine Muster lernen.

  • Üben, mehr du selbst zu sein und dich zu zeigen - auch und gerade in Gegenwart anderer.


Egal, ob du bereits Erfahrungen mit achtsamer Berührung hast oder neu in diesem Bereich bist – eine Temple Night in Berlin kann eine wunderbare Möglichkeit sein, dich selbst neu zu entdecken.


Neugierig auf einen Erfahrungsbericht?

Wenn du gerne mehr dazu erfahren willst, was du dort erleben kannst, lies gern mal meinen Beitrag mit meinen persönlichen Erfahrungsberichten dazu:


Oder du hörst in meine Podcast-Folge dazu rein:



Fazit

  • Achtsamkeit, Sinnlichkeit und Verbindung – all das kannst du in einer gut gehaltenen Temple Night erleben.

  • Kein Muss, sondern eine Einladung – du entscheidest, wie tief du gehen möchtest.

  • Sichere Räume sind essenziell – achte auf Green Flags und meide Red Flags.

  • Eine einzigartige Möglichkeit zur Selbstwahrnehmung – eine Erfahrung, die du vielleicht nie vergessen wirst.


Wenn dich das Thema interessiert, bleib dran – ich teile demnächst noch mehr persönliche Erfahrungen und gebe Einblicke, wie eine gut gestaltete Temple Night deine Wahrnehmung verändern kann.



Was hast du erlebt?

Hast du schon einmal eine gute Temple Night besucht?

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  • 0%Bisher noch keine Temple Night besucht


Sarah Schülke - Facilitatorin & Coachin

Teile so gern deine Erfahrungen mit mir. Hast du eine gute oder weniger gute Tempe Night erlebt? Lass uns die guten und weniger guten sammeln, um bessere Entscheidungen treffen zu können.


Hinterlasse gern einen Kommentar unter diesem Beitrag oder du schreibst mir eine Email an hello@machs-mit.com oder eine Nachricht auf Instagram an @machs_mit


Ich freu mich sehr von dir zu hören und auf den Austausch mit dir!


Deine Sarah



Du hast eine schlechte Erfahrung gemacht und brauchst Unterstützung?


Je nachdem, was du erlebt hast, könnten unterschiedliche Dinge wichtig sein:


  • In jedem Fall möchte ich dir empfehlen: Sprich darüber. Mit Menschen, denen du vertraust. Bleib damit nicht allein. Und lass dich dabei unterstützen, die weiteren Schritte zu entscheiden.

  • Vielleicht möchtest du der Facilitator:in Feedback geben. Gibt es eine vertrauenswürdige Person, die dir ggf. dabei helfen kann? Ich habe das schon viele Male gemacht, aber nur seltenst erlebt, dass die Person offen für konstruktives Feedback war und sich danach etwas verändert hat.

  • Bei schwerwiegenderen Problemen fühlst du dich vielleicht nicht sicher, die Angelegenheit mit der Faciliator-Person anzusprechen. Und das ist in Ordnung - es ist nicht deine Aufgabe.

  • Bei sexuell übergriffigem Verhalten, möchte ich dir ans Herz legen, dich an deine örtliche Behörde zu wenden. So etwas sollte nicht ungeahndet bleiben. Die Polizeidienststellen haben eine Abteilung für sexuelle Übergriffe. Auch wenn keine rechtlichen Schritte möglich sind, kannst du Anzeige erstatten und kannst später zu einem Gerichtsverfahren beitragen, um neuen Schaden zu verhindern.


Hier sind einige Ressourcen für die Unterstützung von Opfern:



Weiterführende Beiträge


Neugierig auf einen Erfahrungsbericht?

Wenn du gerne mehr dazu erfahren willst, was du bei einer Temple Night erleben und üben kannst, lies gern mal meinen Beitrag mit meinen persönlichen Erfahrungsberichten dazu:



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